Difäm-Partner Dr. Denis Mukwege erhält Alternativen Nobelpreis 2013

Der Alternative Nobelpreis geht in diesem Jahr unter anderem an den kongolesischen Frauenarzt und langjährigen Partner des Difäm, Dr. Denis Mukwege.

BildDie Alternativen Nobelpreise gehen in diesem Jahr an vier Preisträger. Einer von ihnen ist der kongolesischen Frauenarzt Dr. Denis Mukwege. Der langjährige Partner des Difäm – Deutsches Institut für Ärztliche Mission e.V. – wurde von der Jury“ für seine langjährige Arbeit, Frauen, die sexuelle Kriegsgewalt überlebt haben, zu heilen, und für seinen Mut, die Ursachen und Verantwortlichen zu benennen“ geehrt. Verliehen wird die mit 57.000 Euro dotierte Auszeichnung am 2. Dezember in Stockholm.

Fast ein Jahr nach dem Attentat auf Dr. Denis Mukwege in seinem Zuhause in Bukavu, Süd Kivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo, seiner Flucht ins Exil in Belgien und seiner spektakulären Rückkehr in den Kongo Anfang diesen Jahres erhält der Gynäkologe den Alternativen Nobelpreis. Ausgezeichnet wird er für seine Arbeit in der Region Südkivu, die seit Jahrzehnten von bewaffneten Konflikten erschüttert wird. Tausende Menschen fliehen vor der extremen Gewalt und viele Frauen leiden unter den zahllosen, systematischen Vergewaltigungen, die als Kriegswaffe eingesetzt werden. Viele Frauen werden von ihren Familien verstoßen, weil sie als von den Feinden verunreinigt betrachtet werden. Als Gründer und Chefarzt des Panzi-Krankenhauses in Bukavu haben der 58-jährige Dr. Mukwege und seine Mitarbeiter bereits knapp 40.000 Vergewaltigungsopfer medizinisch betreut und dabei Erfahrung in der Behandlung gravierender, gynäkologischer Verletzungen und Komplikationen gesammelt.

Inzwischen hat das Panzi-Krankenhaus, das über 398 Angestellte und 450 Betten verfügt, ein umfassendes Programm für die Betroffenen entwickelt, wo sie physische, psychosoziale und auch rechtliche Betreuung bekommen. Patientinnen, die sich die Behandlung nicht leisten können, werden umsonst behandelt. „Aber es geht noch um viel mehr“, sagt Difäm-Direktorin Dr. Gisela Schneider, die Denis Mukwege erst vor wenigen Wochen im Ostkongo besuchte. „Die Lebensbedingungen der Menschen müssen sich ändern, das Land braucht Frieden und freien Zugang zu ihren Ressourcen, damit die Menschen in Würde leben können.“ Das Difäm ist eine Organisation für weltweite christliche Gesundheitsarbeit und begleitet und unterstützt seit zehn Jahren die medizinische Arbeit des Panzi-Krankenhauses durch Projekthilfen, Weiterbildungen und Beratung vor Ort. Dabei arbeitet es eng mit der Église du Christ au Congo (ÉCC), der Dachorganisation der protestantischen Kirchen im Süd-Kivu und Träger des Panzi-Krankenhauses, zusammen. „Es ist ein großer Verdienst und wir sind als Difäm dankbar, dass wir von einem solchen Partner lernen dürfen“, sagt Difäm-Direktorin Dr. Gisela Schneider.

Dr. Denis Mukwege spricht trotz den Drohungen gegen ihn und seine Familie auf der ganzen Welt über die Verbrechen in seiner Heimat und versucht ein Bewusstsein für die schweren, andauernden Folgen für Mädchen und Frauen zu schaffen. Im vergangenen Jahr forderte er von den Vereinten Nationen ein Einschreiten der internationalen Gemeinschaft. So zeichnen die Alternativen Nobelpreise, laut der „Right Livelihood Award“-Stiftung, nicht nur praktische, konkrete Lösungen aus, die zeigen, dass Alternativen zum Status quo praktisch möglich sind. Sie werden auch als Schutz und psychologische Stütze für die Empfänger vergeben. 94 Kandidaten waren dieses Jahr für den Preis vorgeschlagen worden.

Im März 2013 hat das Difäm die deutsche Übersetzung des schwedischen Buches Die Stimme der vergessenen Frauen herausgegeben. Das Werk von Birger Thureson behandelt die Situation in der DR Kongo und die Arbeit von Dr. Mukwege auf sehr eindrückliche Weise: Nicht nur der Arzt, sondern auch betroffene Frauen kommen zu Wort. Das Buch erscheint in der Afrika-Reihe des Brandes & Apsel-Verlags und ist im Handel erhältlich.

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